Grossratsgeflüster (29. September 2025)

Martin Nafzger, Romanshorn

Das heutige Grossratsgeflüster wurde von Kantonsrat Martin Nafzger aus Romanshorn verfasst.

 

Grossratsgeflüster vom 29.9.2025

 

Wenn der Grosse Rat an einem Montag tagt, dann beginnt das Winterhalbjahr, wir sind in Weinfelden und – es ist WEGA.

Das heisst auch, dass wir zwingend vor dem Mittag fertig werden müssen, sonst wird der offerierte WEGA-Apéro zu kurz.

Pünktlich um halb zehn Uhr beginnt die Sitzung. Als Erstes legt Stephan Zlabinger das Amtsgelübte ab. Er ist nun ein neues Mitglied des Verwaltungsgerichtes. Der nächste Punkt ist eine Ersatzwahl in der GFK (Geschäfts- und Finanzkommission), aus welcher Sandra Reinhardt von den Grünen zurücktritt. An ihrer Stelle wird Simon Weilenmann gewählt.

Punkt drei ist die Totalrevision des Einführungsgesetzes zu den Bundesgesetzen über die Alters- und Hinterlassenenversicherung und über die Invalidenversicherung (EG AHVG/IVG). Da es die zweite Lesung ist, und keine neuen Erkenntnisse vorliegen, ist das Geschäft in fünf Minuten erledigt. An der nächsten Ratssitzung ist dann die Schlussabstimmung.

Punkt vier geht ebenso schnell über die Bühne. Hier wird die Finanzkompetenz der Regierung angepasst. Nach oben! Selbstverständlich.

Und nun zu Punkt fünf: Einmal mehr will Kantonsrat Spiri, dass das Bargeld nicht abgeschafft wird in kantonalen Ämtern und Einrichtungen. Ich kann seine Befürchtungen von Freiheit nicht nachvollziehen. In der Beantwortung des Regierungsrates steht nichts davon, dass das Bargeld abgeschafft werden sollte. Er hat wohl Angst, dass er digitale Spuren hinterlässt, mit seiner Kreditkarte!

Wenn ich doch etwas Grösseres kaufen möchte, muss ich nicht mit einem Haufen Geld unterwegs sein. Sondern kann bequem mit Karte bezahlen.

Oder wer kann sich noch erinnern, wie vor vielen Jahren, wenn Ende Monat die Rechnungen fällig waren, die Mutter zur Bank ging und mit dem Geld dann zur Post um es wieder einzuzahlen. Heute undenkbar, ausser bei Enkeltrickbetrügern!

Da es nur eine Interpellation war, hat man darüber parliert und damit war es erledigt.

Der letzte Punkt war nicht weniger interessant: Handyverbot an den Schulen. Die Zahl der Redner:innen wollte nicht aufhören. Dabei haben die meisten Schulen im Kanton die Problematik erkannt und haben schon Regeln erlassen. Das Problem ist auch nicht die Zeit an der Schule, sondern die restliche Freizeit. Hier will der Kanton sich mit einer Aufklärungskampagne einbringen.

Um 11.45 Uhr konnten wir die Ratssitzung schliessen und uns quer durch die WEGA begeben zum Zelt der Landwirtschaft, wo uns ein feiner Apéro erwartete. Anschliessend ging es wieder zurück in die Halle 7, wo wir den obligaten WEGA-Zmittag erhielten. En Guete!

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