Leserbrief: Bremsklotz in Frauenfeld

Leserbrief von Kantonsrätin Marianne Sax als Reaktion auf diesen Artikel in der Thurgauer Zeitung

Vor genau zehn Jahren lehnte das Frauenfelder Stimmvolk das Projekt F21 ab, welches mit einem Tunnel einen Teil des Durchgangsverkehrs unter die Erde versenken wollte. Bereits im Abstimmungskampf wurde behauptet, dass ohne ein Tunnel keine Entlastung der Innenstadt möglich wäre, und dieser Mythos hat sich bis heute erhalten.

Selbstverständlich ist es möglich, in der Vorstadt Tempo 30 einzuführen. Natürlich können Massnahmen für Velofahrer und für Fussgängerinnen ergriffen werden, die es ermöglichen, den motorisierten Verkehr zu reduzieren. Es gibt dazu verschiedene Vorschläge, Studien und Vorstösse. Aber wenn das Kantonale Tiefbauamt stolz behauptet, diesbezüglich der Bremsklotz zu sein, kommen wir in der Sache nicht weiter. „Der Kanton will kein Flickwerk von Einzelmassnahmen…“ wird Benedikt Eberle zitiert. Das magische Wort heisst „will“. Weil der Kanton nach wie vor nur die Tunnellösung will, ist alles andere Flickwerk. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, liebe Kantonsingenieure, und wenn der Tunnel verstopft ist, braucht es den Willen für oberirdische Wege.

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