Grossratsgeflüster vom 18. August 2021 von Marianne Sax, Kantonsrätin
Ok, das Beschaffungswesen ist auch im Kanton Thurgau eine wichtige Sache. Es ist zum Beispiel wichtig, dass teurer Schweizer Granit verlegt werden kann, statt billigen aus China samt Gratis-Käfern zu importieren. Wir hoffen, dass die neu zu schaffende kantonale «Fachstelle für öffentliches Beschaffungswesen» sich damit auskennt, das wird nämlich kompliziert.
Das Parlament (und die Mehrheit unserer Fraktion) lehnte es ab, die beiden Corona-Interpellationen von Peter Dransfeld respektive Jürg Wiesli zu diskutieren. Sie sind einerseits reichlich veraltet (Juli, bzw. September 2020), was natürlich nicht die Schuld der InterpellantInnen ist. Andererseits ist zu vermuten, dass alle Voten, die wir zu den beiden Interpellationen zu hören bekommen hätten, bereits mehrfach in früheren Sitzungen gehalten worden waren. Nur noch nicht von allen. Eine Ausnahme hätte natürlich das Votum unserer geschätzten Präsidentin gebildet, darum war’s schade.
…About Sex! Jetzt ist es mir wieder eingefallen! Salt-n-Pepa haben 1991 vorweggenommen, was heutzutage an den Thurgauer Schulen gelehrt werden soll, Baby. You and Me sollen vorkommen in der Aufklärung und auch she/her, he/him, they/them. Wir lernen alle dazu und auch die Männer reiben sich nicht mehr darob die Augen, weil sie möglicherweise Lidschatten appliziert haben. Nina sei Dank.
Menschen aus dem rechten politischen Spektrum mit und ohne Lidschatten meinen, dass Racial Profiling im Thurgau niemals vorkomme (und wenn, dann zu Recht, weil man ja wisse, dass viele Schwarze mit Drogen dealten). Mir wurde ein bisschen übel. Zum Glück behauptet nicht mal unsere Justizdirektorin, dass alle PolizistInnen Heilige seien, sondern sieht die Gefahren und packt sie an. Elina sei Dank für die Interpellation und den SteuerzahlerInnen dafür, dass wir trotz mittags abgebrochener Sitzung (wegen Diskussionsverweigerung, s.o.) noch ein feines Mittagessen bekamen.