Ruth Faller Graf aus Kreuzlingen nach ihrer Nomination für die Regierungsratswahl am Parteitag vom 20. März.
Ruth Faller Graf erhält das Vertrauen der SP-Delegierten
Am Donnerstag entschied der Parteitag der SP Thurgau, wen von den sieben Kandidierenden sie ins Rennen für die Regierungsratswahlen schickt. Nach insgesamt sechs Wahlgängen nominierten die 77 anwesenden SP-Delegierten mit 42 Stimmen die Präsidentin des Bezirksgerichts Kreuzlingen, Ruth Faller Graf.
Zuerst stellte sich am Parteitag im Das Trösch in Kreuzlingen die Frage, mit wie vielen Kandidierenden man ins Rennen gehen möchte. Bei nur zwei Gegenstimmen haben sich die Delegierten deutlich für das Einerticket entschieden.
Der sechste Wahlgang entscheidet
Die Entscheidung im sechsten Wahlgang, in welchem Ruth Faller Graf 42 der 77 gültigen Stimmen holte – bei einem absoluten Mehr von 39 Stimmen. Barbara Dätwyler kam dabei auf 35 Stimmen. Ruth Faller Graf ist bereit und nimmt die Herausforderung für den kommenden Wahlkampf an.
«Die SP Thurgau verfügt über ein Ausscheidungsverfahren, bei welchem ab der zweiten Wahlrunde jeweils die kandidierende Person mit den wenigsten Stimmen ausscheidet.», erläuterte Nationalrätin und Präsidentin der Findungskommission Nina Schläfli vor den Wahlgängen, welche sie anschliessend auch moderierte. Gemäss dem vorgestellten Modus schied dann Parteipräsidentin Marina Bruggmann im fünften Wahlgang mit 21 Stimmen aus – gegenüber Ruth Faller Graf mit 29 und Barbara Dätwyler mit 27 Stimmen.
In früheren Wahlgängen ausgeschieden waren der ehemalige Fraktionspräsident Walter Hugentobler, die Kantonsrätin Sandrine Nikolic-Fuss und der Diessenhofer Stadtprädient Markus Birk, die in keiner Runde mehr als fünf Stimmen erhielten. Kantonsrat Kenny Greber hat sich, nach dem er im ersten Wahlgang zehn und im zweiten Wahlgang vier Stimmen erhielt, freiwillig zurückgezogen.
Fachkompetenz und Führungserfahrung
Vor den Wahlrunden stellten sich die Kandidierenden vor. Ruth Faller Graf punktete bei den Delegierten damit, dass sie als Präsidentin des Bezirksgerichts Kreuzlingen einerseits Fachkompetenz, aber auch Führungserfahrung mitbringt. Andererseits möchte sie alles daransetzen, dass soziale Anliegen ein Gehör finden.
Barbara Dätwyler betonte ihre gewinnende Persönlichkeit, ihren Berner Charme und die Führungserfahrung im Stadtrat Frauenfeld. Parteipräsidentin Marina Bruggmann hob ihre Fähigkeit hervor, in existenziellen Lebenssituation richtig, bedacht und angepasst zu handeln.
Mit Überzeugung und Beharrlichkeit für soziale Gerechtigkeit
Die Nomination für den Regierungsrat wurde notwendig, da Regierungsrätin Sonja Wiesmann im Januar unerwartet und im Amt verstarb. Sonja Wiesmann wurde erst am 7. April 2024 neu in die Thurgauer Regierung gewählt. Parteipräsidentin Marina Bruggmann hielt dafür am Anfang des Parteitags eine Würdigung. Sonja Wiesmann hätte sich mit Überzeugung und grosser Beharrlichkeit für soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Weiter führte Bruggmann aus: «Wir haben in Sonja nicht nur eine engagierte Politikerin, sondern vor allem eine gute Freundin verloren. Wir werden sie in unseren Herzen behalten».