Verantwortung statt Ausreden im Fall Wigoltingen
Die SP Thurgau betont ausdrücklich: Wir haben in keiner Weise zu Gewalt aufgerufen. Gewaltandrohungen und Einschüchterungsversuche – egal von wem sie kommen – verurteilen wir aufs Schärfste. Demokratie lebt vom Austausch der Argumente, nicht von Drohungen.
Widersprüchliche Haltung der Gemeinde
Irritiert ist die SP Thurgau vom Verhalten der Gemeinde Wigoltingen: Sie betont in ihrer Stellungnahme einerseits die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit und entschuldigt sich andererseits dafür, den Redner nicht überprüft zu haben.
Dieser Widerspruch wirft eine zentrale Frage auf: Was wäre bei einer gründlichen Prüfung herausgekommen? Hätte man Herrn Krall ausgeladen – oder trotz allem eingeladen?
Die fehlende Klarheit in dieser Frage ist problematisch, denn sie zeigt, dass es nicht um ein klares Prinzip geht, sondern um fehlende Verantwortung. Und wenn das Problem tatsächlich darin liegt, dass sich keine Redner:innen gefunden haben, sind wir gerne bereit, künftig unsere Unterstützung anzubieten. Im Thurgau gibt es viele Persönlichkeiten, die etwas zur Bundesfeier zu sagen haben – auch kritische Stimmen, die einen konstruktiven Beitrag leisten können.
Verantwortung ist Pflicht – kein Feigenblatt
Die SP hält fest: Die Redefreiheit ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Sie entbindet Behörden aber nicht von ihrer Pflicht, bei offiziellen Anlässen genau hinzusehen. Wer an einer 1.-August-Feier spricht, prägt den Anlass. Wer sich davor drückt, Verantwortung zu übernehmen, schadet nicht nur der Gemeinde, sondern dem Vertrauen in politische Institutionen.
Demokratie bedeutet nicht Wegschauen und Schönreden – sondern Haltung zeigen. Verantwortung ist keine Option, sie ist Pflicht.